Motorpsycho erfinden sich wieder mal neu. Nach einer Reihe epischer, ausufernder und kopfhörerfreundlicher Alben melden sich die Norweger mit einem kurzen, einigermaßen poppigen und intimen Werk mit hauptsächlich akustischen Songs zurück. Die neuen Stücke sind gewissermaßen eine Reaktion auf zu viel Architektur und zu viele große Visionen innerhalb der Band und reduzieren die Musik auf eine umfassendere und verdaulichere Größe.
Bei Motorpsycho ging es seit jeher um die Balance zwischen hart und weich, elektrisch und akustisch, groß und klein, Licht und Schatten - jetzt ist die Zeit reif für einen leichteren Touch, um die Balance auszugleichen. Quasi als Yang zum Yin früherer, epischerer Werke (N.O.X., The Crucible und Chariot Of The Gods) ist „Yay!“ ein Album, das relativ leicht zu hören ist, und das tatsächlich sehr gut zu einer Tasse Tee am Mittag passen würde.
Die Songs besitzen eine süße, schwedische Psych-Kante mit einem elektrischen Vibe, was sie aus dem oft biederen Singer/Songwriter-Genre heraushebt, aber dennoch die Intimität intakt hält. Wie immer eindeutig von den Helden der späten 60er/frühen 70er Jahre inspiriert, wird „Yay!“ sowohl für Fans der alten Motorpsychodelia erkennbar sein, wie für neue Psychonauten, die nur die schwere progressive Seite der Band kennen. Wir haben es mit einer Band zu tun, die sich seit 34 Jahren auf kein Genre festlegen mag – jedes Album anders, jedes Konzert eine andere Setlist und dabei nie langweilig.